Den Kurzsichtigen gehört die Welt, den Vorausschauenden die Zeit (danach).

»zur Behebung ihres Bekanntheitsdefektes«

Plötzlich überkommt mich Ekel davor, dass es mit diesem und jenem, wenn nicht beinahe allem so ist, wie wenn sich am Sonntag Abend kein Gläschen Kapern, dafür aber nach kurzer Suche ein Kochbuch auftreiben lässt, welches glaubhaft verkündet, dass eigentlich gar keine Kapern an die originalen Königsberger Klopse gehörten.

Hey, Flirten bedeutet doch, Vernunft und Gefühl in die Stierkampfarena zu stellen.

Wenn Sie das so beiläufig erwähnen, fällt mir der Katzenjammer auf, der mehr oder weniger pünktlich um die Mittagszeit von nebenan herüberdringt. Jeweils ein mittelkurzer, leicht schwankender und gegen Ende tiefer und luftschwächer werdender Schrei, ähnlich dem Brummen eines dieser alten Teddybären mit mechanischer Stimme, nur Oktaven höher.
Nachbarn traue ich regelmässig Abgründigeres zu, als dem wildfremden Kannibalen, welchen mir Presse, Funk und Fernsehen als panoptische Schaudergestalt nominieren.

Der Sex bringt uns keine Erkenntnisse über einen anderen Menschen, sondern macht ihn uns noch mysteriöser, noch geheimnisvoller.
[aha, na dann mehr dazu in einem Interview mit Catherine Breillat (taz 13.2.04), via quimbo]

Knörer sagt:
Pornografie des Gedankens: ich sage alles, was ich denke. Pornografie des Zeigens: ich zeige alles, was es zu sehen gibt. Breillat traut den Bildern so wenig wie den Worten, deswegen stehen sie zu einander im Verhältnis der Transkription. Sie sind buchstäblich und darüber hinaus sind sie nichts.

Ein Gefühl, wie Wein am Kamin zu trinken, wenn man neben sich greift und ihr Kopfkissen ist noch warm, wie nackt im Schnee aufzuwachen, wenn man sich an das Notebook erinnert, dass dort eben stand.

Google-Hohn

30 Jahreeee Panik, yeah, nur der kleine Udo, yeah, und meine Freundiiiiiin, yeah, die Ninaaaaaa, und der Beeeen, yeah, schon als Kiiind, yeah, mit wievielen Kinderchören muss ich dieses Lied noch, yeah, bis endlich die Eiszeit, yeah, Peteeeer, Rock'n'Roll, yeah, yeah, die beste Band der Weeeelt, Rock-Giganteeeen, yeah, meine Lederjackeeee, yeah dankeeee, die ich dem Honni, yeah, hier wo alles anfiiing, yeah, ihr seid die Besteeeen.

Vielleicht kam das aber auch nur von einem der unzähligen Männer mittleren Alters, die dem hohem Wellengang in der Konzerthalle zum Trotz kämpferisch Bier geflaggt hatten.

Ist bloss Nachplappern, die Wahrheit zu sagen.